Was ist die Urbane Datenplattform?
Die Urbane Datenplattform (UDP) ist das digitale Herzstück der Smart City Potsdam. Wir verstehen die UDP als eine technologische Infrastruktur, die verschiedene Arten von Daten aus dem städtischen Umfeld sammelt, verwaltet, kombiniert, analysiert und visualisiert und damit einen Beitrag zur digitalen Daseinsvorsorge leistet.
Auf der Urbanen Datenplattform Potsdam fließen Daten aus folgenden Bereichen zusammen:
- Bestandsdaten aus diversen Quellen der Landeshauptstadt Potsdam
- Live-Daten aus dem LoRaWAN-Netz
- Daten von Drittanbietern, darunter Wetter- und Verkehrsdaten
Die Urbane Datenplattform ist eine Open-Source-Anwendung und wird durch die Stadtwerke Potsdam im Auftrag der Landeshauptstadt entwickelt und betrieben. Sie ermöglicht es der Stadt Potsdam, kommunalen und privaten Unternehmen sowie weiteren Akteuren der Stadtgesellschaft, Daten zu verknüpfen und Interessierten zugänglich zu machen. Sie steht also Daten-Anbietenden als auch Daten-Nutzenden zur Verfügung und kann somit als Grundlage für datengestützte Entscheidungen dienen. Mit dem Start des Testbetriebs stehen erste Daten bereit.
Insbesondere die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten aus dem LoRaWAN-Netz, das im Rahmen des Modellprojekts Smart Cities entsteht, bietet neue Möglichkeiten der Datenauswertung. Aktuell werden APIs (Programmierschnittstellen) und Lizenzmodelle zur direkten Datennutzung für externe Anwendungen entwickelt.
Erste beispielhafte Anwendungsfälle für die Urbane Datenplattform haben wir aus drei zentralen Bereichen ausgewählt: Wohnen, Mobilität sowie Wasser und Klima.
Wasser und Klima
Die Erhebung von Wasserdaten ist von entscheidender Bedeutung, da Wasser eine lebenswichtige Ressource ist. Verfügbarkeit und Qualität von Wasser beeinflussen nicht nur die Gesundheit von uns Menschen, sondern gesamte Ökosysteme und letztlich auch die Wirtschaft. Eine systematische Datenerhebung hilft uns, den Zustand der Wasserressourcen besser zu verstehen und zu verwalten.
Erstens können durch die Erhebung von Daten zur Wasserqualität und -quantität Probleme wie Verschmutzung oder Übernutzung frühzeitig erkannt werden. Dies ist besonders wichtig in Zeiten des Klimawandels, da extreme Wetterereignisse die Verfügbarkeit von Wasser beeinflussen können. Genaue Daten ermöglichen es Entscheidungsträgern, gezielte Maßnahmen zum Schutz der Wasserressourcen zu ergreifen und nachhaltige Nutzungskonzepte zu entwickeln.
Zweitens sind Daten über den Wasserverbrauch und die Wasserverteilung entscheidend für die Planung und das Management von Wasserversorgungssystemen. In städtischen Gebieten mit steigendem Wasserbedarf helfen diese Daten, Engpässe zu vermeiden und die Infrastruktur effizient zu gestalten. Auch in der Landwirtschaft, wo Bewässerung unverzichtbar ist, können präzise Daten dazu beitragen, den Wasserverbrauch zu optimieren und Erträge zu steigern.
Drittens spielt die Datenerhebung eine zentrale Rolle in der Forschung. Forschende benötigen umfassende Daten, um die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Wasserressourcen zu untersuchen und innovative Lösungen zu entwickeln. Dies gilt insbesondere für den Gewässerschutz und den Erhalt der Biodiversität.
Insgesamt ist die Datenerhebung im Bereich Wasser unerlässlich, um eine nachhaltige und gerechte Nutzung dieser kostbaren Ressource zu gewährleisten. Sie bildet die Grundlage für Entscheidungen, die sowohl den Bedürfnissen der Menschen als auch den Anforderungen der Umwelt gerecht werden.
Wohnen
Die Datenerhebung rund um das Thema Wohnen ist von entscheidender Bedeutung, um eine fundierte Grundlage für politische Entscheidungen, Stadtplanung und Sozialprogramme zu schaffen. In einer Zeit, in der viele Städte mit einer wachsenden Bevölkerung und steigenden Mieten konfrontiert werden, sind präzise Daten unerlässlich, um die Bedürfnisse von Bürgerinnen und Bürgern zu verstehen und auf diese zu reagieren.
Zunächst ermöglicht die Erhebung von Wohnungsdaten eine Analyse der aktuellen Wohnsituation. Informationen über Mietpreise, Wohnraumangebot und -nachfrage helfen, Trends zu erkennen und Probleme wie Wohnungsnot oder Obdachlosigkeit frühzeitig zu identifizieren. Diese Daten sind entscheidend für die Entwicklung von Strategien zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus.
Darüber hinaus sind Daten zur demografischen Zusammensetzung von Wohngebieten wichtig. Sie helfen, die Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen zu verstehen, seien es Familien, Senioren oder Studierende ... Basierend darauf können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Lebensqualität in den jeweiligen Stadtteilen zu verbessern.
Ein weiterer Aspekt ist die Nachhaltigkeit. Daten über die Energieeffizienz von Gebäuden und die Wohngewohnheiten der Menschen sind entscheidend, um umweltfreundliche Bauprojekte zu fördern und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Durch die Analyse dieser Daten können Städte nachhaltige Entwicklungspläne erstellen, die sowohl ökologischen als auch sozialen Anforderungen gerecht werden.
Insgesamt ist die Datenerhebung im Wohnbereich ein unverzichtbares Instrument, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die Lebensqualität zu verbessern und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern. Sie bildet die Grundlage für eine zukunftsorientierte und gerechte Wohnungspolitik.
Mobilität
Die Datenerhebung im Bereich Verkehr ist für die Planung, Entwicklung und Optimierung von Verkehrssystemen von entscheidender Bedeutung. In einer zunehmend urbanisierten Welt, in der Mobilität eine Schlüsselrolle spielt, sind präzise und umfassende Daten unerlässlich, um die Herausforderungen des Verkehrsmanagements zu bewältigen.
Zum einen ermöglicht die Erfassung von Verkehrsdaten, wie Verkehrsaufkommen, Geschwindigkeiten und Unfallstatistiken, eine fundierte Analyse der Verkehrssituation. Diese Informationen helfen Verkehrsplanenden, Engpässe zu erkennen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur zu entwickeln. Durch die Analyse der Daten können beispielsweise neue Straßen, Brücken oder Nahverkehrslinien geplant werden, um die Mobilität zu erhöhen und Staus zu reduzieren.
Zum anderen spielt die Datenerhebung eine entscheidende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Verkehrslösungen. Daten über den Modal Split, d.h. die Verteilung der Verkehrsmittel, ermöglichen es den Städten, den Anteil des öffentlichen Verkehrs, des Radverkehrs und des Fußgängerverkehrs zu erhöhen. Dies ist besonders wichtig, um CO2-Emissionen zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern.
Darüber hinaus sind Verkehrsdaten entscheidend für die Verkehrssicherheit. Durch die Analyse von Unfallstellen und -ursachen können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um Unfälle zu vermeiden und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Schließlich sind Verkehrsdaten auch für die Entwicklung intelligenter Verkehrssysteme wichtig. Mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung des Verkehrs können Echtzeitdaten genutzt werden, um den Verkehrsfluss zu optimieren und die Effizienz des Gesamtsystems zu steigern.
Insgesamt ist die Erhebung von Verkehrsdaten für eine nachhaltige, sichere und effiziente Mobilität unerlässlich. Sie bildet die Grundlage für fundierte Entscheidungen, die sowohl den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger als auch den Anforderungen der Umwelt gerecht werden.
Offene Daten
Die Landeshauptstadt Potsdam (LHP) stellt sich dem Thema Open Data. In einem ersten Schritt wurde ein Open-Data-Konzept erarbeitet, in dem die Anforderungen an offene Daten erfasst wurden. Dieses Konzept der LHP wurde im Juli 2016 verabschiedet. Es bildet die Grundlage für die Auseinandersetzung der Stadt Potsdam mit diesem Thema. Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes behandelt das Konzept alle relevanten Punkte, also auch inhaltliche, organisatorische, rechtliche und technische Fragestellungen.
Im Rahmen der Urbanen Datenplattform werden die offenen Daten auf Basis von CKAN (Comprehensive Knowledge Archive Network) veröffentlicht, einer webbasierten Datenkatalog-Software, die insbesondere von öffentlichen Einrichtungen für den Austausch von Open Data (offenen Daten) genutzt wird. Sie stellt Daten und deren Metadaten für Endnutzer und Endnutzerinnen in unterschiedlichen Formaten bereit und visualisiert sie zum Teil. Die Entwicklung wird von der gemeinnützigen Organisation Open Knowledge Foundation (OKF) vorangetrieben.
Sie können die Datensätze herunterladen und sie sich je nach Datentyp als Diagramm, auf einer Karte oder in einer Zeitreihe anzeigen lassen. Sie finden sowohl Daten aus dem Open-Data-Portal der Stadt Potsdam als auch Live-Daten aus dem Sensornetzwerk des Modellprojekts Smart Cities.
LoRaWAN
In einer Smart City muss der Datenempfang im gesamten Stadtbereich und den Außenbezirken über weite Strecken sichergestellt sein – Wände, Keller und dicht an dicht stehende Häuser dürfen dabei nicht stören. Da die verwendeten Sensoren meist auch batteriebetrieben sind, kommt es bei der gesamtem Kommunikationsstruktur auf einen möglichst geringen Energieverbrauch an.
Große Reichweite
Mit einer Reichweite von bis zu 10 Kilometern ist die Funktechnologie extra auf die Langstrecken-Kommunikation zugeschnitten.
Geringer Energiebedarf
LoRaWAN verbraucht sehr wenig Energie, sodass von zwei bis sieben Jahren Batterie-Lebensdauer ausgegangen werden kann.
Kostengünstiger Aufbau
Zur Datenübertragung kann auf das in Europa kostenfrei verfügbare 868-Megahertz-Frequenzband zurückgegriffen werden.
Sicherheit
Die 128-Bit AES-Verschlüsselung der Datenübertragung garantiert Schutz und Sicherheit.

Unsere derzeitige Infrastruktur
Das Netz befindet sich im Aufbau und wird ständig erweitert.
Gateways
Sensoren
Sensorarten
für unterschiedliche Anwendungsfälle